So bauen Sie stabile, nachhaltige Lieferketten auf

David Wolstencroft
David Wolstencroft
SVP, EMEA Alliances, Coupa

David is Senior Vice President for Coupa’s Alliances team. He is responsible for driving our partnerships and alliances across our EMEA region. Since joining Coupa in 2014 he has supported our strategic growth through alliances with some of the world's largest global partners and a host of regional systems integrators. In the past 7 years at Coupa he has played an instrumental role in our expansion across the region and has been a fundamental part of our EMEA leadership team. He has more than 20 years of experience in the enterprise software industry.

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So bauen Sie stabile, nachhaltige Lieferketten auf
Unternehmen sind heute mehr denn je gefordert, einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Der Druck wächst und die Anforderungen sind hoch. Eine positive Zusammenarbeit über Lieferketten hinweg kann hier helfen.
 

Noch vor 10 Jahren war soziale Unternehmensverantwortung (CSR) in vielen Unternehmen meist nur eine hohle Phrase. Das hat sich inzwischen geändert. Heute sind ausgereifte CSR-Strategien ein absolutes Muss, um bei Kunden, Beschäftigten und Investoren mit einem ethischen Bewusstsein eine Chance zu haben. Und auch die Aufsichtsbehörden schauen mittlerweile genauer hin. Noch viel wichtiger aber ist die moralische Pflicht, als Unternehmen Gutes zu tun.

Dieser Sinneswandel kommt nicht von ungefähr. Die Zahlen sprechen eine traurige Sprache. Laut IMS und UNICEF waren 2020 etwa 160 Millionen Kinder – das ist etwa jedes 10. Kind weltweit – von Kinderarbeit betroffen.

In Sachen Umweltschutz sieht es nicht viel besser aus. Schon jetzt sind nach Einschätzung des Weltklimarats viele Auswirkungen des Klimawandels wie der steigende Meeresspiegel und die veränderte Niederschlagsverteilung unumkehrbar. Deshalb müssen wir die CO2-Emissionen schneller und nachhaltiger reduzieren, um die möglicherweise katastrophalen Folgen für die Menschheit und den Planeten noch abzuwenden. Vielen ist bewusst, dass die Klimakrise eine angemessene Reaktion erfordert, und immer mehr Länder und Unternehmen verpflichten sich deshalb den wissenschaftlich basierten Zielvorgaben.

Aber was bedeutet das alles für die Beschaffung und für Ihre Arbeit?

Durch nachhaltige Beschaffung Veränderungen anstoßen

Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde und die Beschaffung ist aufgefordert, das Sourcing verantwortungsbewusst anzugehen. Das lässt sich schon mit ganz einfachen Mitteln umsetzen, zum Beispiel, indem Sie Sicherheits- und Arbeitsstandards für Lieferanten entwickeln und diese auffordern, ihre CO2-Emissionen zu berechnen, zu melden und zu senken. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Optionen, mit denen die Beschaffung diesen Veränderungen Tür und Tor öffnen kann.

Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde und die Beschaffung ist aufgefordert, das Sourcing verantwortungsbewusst anzugehen.

Für eine verantwortungsbewusste, nachhaltige Beschaffung sollten Sie drei zentrale Bereiche berücksichtigen.

1. Klimaneutralität. Bemühen Sie sich um Klimaneutralität bei den Produkten und Dienstleistungen, die Sie beschaffen.

2. Risiken in der Lieferkette reduzieren. Nehmen Sie sich schwerwiegenden Problemen wie Menschenrechtsverletzungen und moderner Sklaverei an und schaffen Sie sichere Arbeitsbedingungen. Die Beschaffung kann direkt einen positiven sozialen Beitrag Ihres Unternehmens erreichen – und zwar durch den Aufbau einer stabilen und transparenten Lieferkette, die sich durch Inklusion und Diversität auszeichnet und verstärkt auf lokale Anbieter setzt.

3. Kreislaufwirtschaft. Das Motto „weniger verbrauchen, wiederverwenden und recyceln“ spielt da zwar mit hinein, aber Kreislaufwirtschaft bedeutet letztendlich viel mehr. Es geht dabei im Grunde um echte Ressourcenschonung, also darum, dass Materialien aufgearbeitet, Produkte repariert und dann erneut in die Lieferketten und Serviceabläufe eingebracht werden.

Mit nachhaltiger Beschaffung in Richtung Klimaneutralität

Weniger CO2-Ausstoß und Klimaneutralität stehen bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Aktionsliste. Dabei spielen die drei Emissionskategorien (Scope 1, Scope 2 und Scope 3) eine Rolle. Diese wurden 2001 erstmals im Greenhouse Gas (GHG) Protocol erwähnt und sind inzwischen etwa in Großbritannien bei der Bilanzierung von Treibhausgasemissionen verpflichtend.

Scope 1 deckt alle direkten Treibhausgasemissionen eines Unternehmens ab, etwa Emissionen, die durch das Heizen der Gebäude oder den aufgewendeten Treibstoff entstehen. Unter Scope 2 fallen indirekte Emissionen, die durch den Einkauf von Produkten entstehen, die das Unternehmen verwendet (z. B. Strom). Etwas komplizierter wird es bei Scope 3. Darunter versteht man Emissionen, die einem Unternehmen zwar nicht direkt zuzurechnen sind, für die es aber indirekt über seine Wertschöpfungsketten verantwortlich ist.

Die meisten Strategien zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes zielten bisher auf Emissionen der beiden ersten Kategorien ab. Inzwischen stehen aber Emissionen der Kategorie 3 verstärkt im Blickpunkt, denn diese können gerade im Einzelhandel oder bei Konsumgütern sieben oder acht Mal so hoch wie die des Unternehmens selbst sein. Etwa 40 % davon entfallen auf die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen. Das heißt, die Beschaffung spielt eine ganz entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Scope-3-Emissionen.

Scope 3 bedeutet ja, dass die Verursacher dieser Emissionen außerhalb des direkten Wirkungskreises der Unternehmen liegen. Wie also können Unternehmen und Beschaffungsteams diese Emissionen dann beziffern, Änderungen herbeiführen und ihre Ökobilanz verbessern?

Technologie kann dabei helfen. Mit den richtigen Tools lässt sich ein Ausgangswert ermitteln, mit dem Unternehmen die Auswirkungen unterschiedlicher Aspekte ihrer Betriebstätigkeit bewerten und da dann für Verbesserungen ansetzen können.

Da bis zu 80 % des Schadstoffausstoßes der meisten Unternehmen auf die Lieferketten entfallen, ist es absolut sinnvoll, dort den ersten Schritt zu machen.

Soziale Unternehmensverantwortung braucht Vertrauen

Vertrauen ist eine enorm starke Währung. Verbraucher und Partner wollen nicht nur der Bereitstellung einer Lösung, eines Produkts oder einer Dienstleistung vertrauen können, sondern auch den ethischen, sozialen und ökologischen Referenzen eines Unternehmens. Viele Marken reagieren darauf mit mehr lokalen Bezugsquellen, mehr Inklusion bei den Lieferanten und mehr Diversität, um „soziale Risiken“ aus der gesamten Lieferkette auszuschließen.

Diese Vorgehensweise ist naheliegend, denn in vielen Fällen wachsen vertrauenswürdige Marken schneller als jene, denen man wenig Vertrauen schenkt. Dabei ist es aber wichtig zu wissen, welche sozialen Risiken und Auswirkungen für die Kunden wirklich interessant sind.

Doch das allein kann nicht der einzige Grund sein, um Veränderungen auf den Weg zu bringen. Kunden wünschen sich auch Authentizität und Ehrlichkeit. Wenn Sie soziale Unternehmensverantwortung also wirklich ernst meinen, müssen Sie mehr tun, als nur auf die ethischen Wünsche der Zielgruppe einzugehen oder das Thema als Aufhänger für Ihre PR-Arbeit zu missbrauchen. Sonst werden schnell Vorwürfe wie Greenwashing laut. Die Unternehmen müssen auch selbst von ihren Maßnahmen überzeugt sein.

Zuverlässige Partner in einer nachhaltigen Lieferkette

Wirklich nachhaltig werden und/oder verantwortungsvoll agieren – das steht und fällt zum großen Teil mit dem, was Sie über Ihre Partner wissen. Wie wird bewertet, inwieweit Unternehmen, mit denen Sie zusammenarbeiten, ethisch verantwortungsvoll arbeiten? Wie leicht ist es, die Partner an den Pranger zu stellen? Und wann sollten Sie die geschäftliche Zusammenarbeit besser einstellen?

Unternehmen sehen sich heute mit verschiedenen Risikobereichen konfrontiert, die sie beim Aufbau ihrer Beschaffungsstrukturen nie in Betracht gezogen haben. Sie müssen immer neue Gesetze einhalten und auch der sich ändernden Verbraucherstimmung gerecht werden. Da ist Einsatz gefragt und Sie müssen am Ball bleiben, um intakte und zuverlässige Strukturen sicherzustellen.

Dabei hilft es Ihnen, ganz einfache Dinge zu wissen: Tauchen Ihre Kunden oder Lieferanten auf Überwachungslisten auf? Stehen sie unter der Beobachtung von Monitoring-Organisationen oder regierungsnahen Regulierungsbehörden? Ist Ihr Unternehmen so strukturiert, dass Informationen wie diese schnell an die Beschaffung weitergegeben werden können, damit das Team das weiß, wenn es darüber entscheidet, mit wem Sie geschäftlich tätig werden?

Unser Ziel ist klar: Wir wollen ethische Lieferketten sicherstellen und für ethische Produkte in diesen Lieferketten sorgen. Das setzt eine Technologie voraus, mit der wir ohne Aufwand exakt das Risikopotenzial ermitteln können, dem Unternehmen mit der Weiterentwicklung ihrer Lieferketten ausgesetzt sind.

Der Beitrag der Beschaffung in der Kreislaufwirtschaft

Weniger verbrauchen, wiederverwenden, recyceln: Dank dieser Devise liegt der Fokus der meisten Unternehmen darauf, Ressourcen schonend einzusetzen. Und sie trägt dazu bei, in den Unternehmen eine Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. In einer solchen Kreislaufwirtschaft ist die Beschaffung von zentraler Bedeutung beim Erschließen neuer Geschäftsmodelle.

So werden Produkte oder Maschinen zum Beispiel immer häufiger als Service angeboten. Sie werden also nicht mehr klassisch gekauft, sondern stattdessen auf Abruf gegen Gebühr bereitgestellt. Bei recycelten oder wiederverwendeten Produkten in einer bestimmten Warengruppe wenden sich proaktive Beschaffungsteams an die Designabteilungen anderer Unternehmen, um Einfluss auf die Produktion dieser Unternehmen zu nehmen.

Die Quellen für recycelte oder wiederverwendete Materialien sind sehr viel variabler und flexibler als die herkömmlicher Rohstoffe. Beschaffungsteams müssen also dynamisch und agil vorgehen, um sich diesen neuen Methoden anzupassen. Sie müssen wissen, was verfügbar ist, damit sie den Abfallkreislauf nutzen und neue Umsätze generieren können.

Ausgestaltung des Beschaffungsprozesses

Accenture und Coupa agieren als Partner gemeinsam im Sinne unserer Kunden. Ihnen wollen wir dabei helfen, Programme und KPIs für die von uns vorgestellten unterschiedlichen Kategorien aufzusetzen. Natürlich können wir nicht alle Aspekte der Lösung beherrschen und haben auch nicht für alles Spezialisten, aber wir sind in der Lage, das Fundament zu schaffen, in dem alles zusammenkommt.

Wir empfehlen keine einzelne Technologie, sondern ein Ökosystem aus mehreren Lösungen. All diese Lösungen greifen ineinander und kombinieren die Gestaltung und Planung von Supply Chains in einer stabilen Basis.

Wir unterstützen Kunden dabei, die Business Spend Management-Plattform und das Beschaffungsnetzwerk von Coupa einzusetzen, um sicherzustellen, dass jeder Euro im Unternehmen verantwortungsbewusst ausgegeben wird. Die Plattform trägt zu ethischen Betriebsabläufen bei und hilft Ihnen, mit und in Ihrer Community einen positiven Beitrag zu leisten. Wir stellen Lösungen mit integrierten Prozessen und einem integrierten Fluss von Lieferantendaten bereit, die die Steuerungsmöglichkeiten und die Transparenz bieten, die Sie brauchen, um eine verantwortungsvolle Beschaffung einfach umzusetzen und ggf. als Standardverhalten zu etablieren.

Wir setzen auf eine klar verständliche, durchgehende Beschaffungslösung, mit der Unternehmen Geld sparen können, das dann in Programme für eine nachhaltige Business-Transformation investiert werden kann. Ein weiterer Pluspunkt: Sie können einen Kulturwandel bei den Lieferanten vollziehen und Ihre Geschäftstätigkeit ethischer und nachhaltiger aufstellen.

Weitere Informationen über die Partnerschaft von Accenture und Coupa finden Sie hier: https://www.accenture.com/us-en/services/supply-chain-operations/coupa (auf Englisch).

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