Alles, was Sie über digital Twins (digitale Zwillinge) für die Supply Chain wissen müssen

Stephanie Buck
Stephanie Buck
Content Marketing & Storytelling Manager, Coupa

Stephanie is passionate about storytelling and helping leaders, businesses, and organizations transform the way they connect with their customers, prospects, and others. At Coupa, she leads storytelling and content production efforts for supply chain. She brings over a decade of experience supporting marketing and communications with impact-oriented enterprises and mission-driven organizations. She earned her Master's degree from the London School of Economics and her Bachelor's degree from Texas Christian University. She grew up in the Chicago area, but currently calls Washington, D.C. home.

Lesedauer: 10 mins
Alles, was Sie über digitale Zwillinge für die Supply Chain wissen müssen

Veröffentlicht am 19. Juli 2022, aktualisiert am 21. Juli 2022.

Es gab eine Zeit, in der man sich über Supply Chains wie über den Strom Gedanken machte: nämlich gar nicht. Alles lief einfach rund. Doch dann brachen einige Stürme über die Lieferketten herein und der Strom fiel aus.

Vielen Unternehmen machen die andauernden Störungen und Verzögerungen zu schaffen. Deshalb setzen immer mehr Supply-Chain-Abteilungen auf digitale Technologien, um ihre Lieferketten weiterzuentwickeln und Störungen ein Schnippchen zu schlagen. Kennzeichnend für den Trendwechsel bei der Logistikplanung sind moderne Technologien wie der digitale Zwilling.

Doch was genau ist ein digitaler Zwilling? Nur eine weitere Modeerscheinung oder der Schlüssel für die Supply Chain von morgen?

Lesen Sie weiter und erfahren Sie:

Was ist ein digital twin (digitaler Zwilling)?

Ein digitaler Zwilling ist eine digitale Reproduktion einer tatsächlichen Supply Chain. Unternehmen können damit ihre Lieferkette virtuell abbilden, um daran Szenarien zu testen, verschiedene Knotenpunkte, Modi, Warenströme und Richtlinien zu modellieren und nachzuvollziehen, wie sich Entscheidungen und Störungen auf die Abläufe im Netzwerk auswirken.

Beispiel eines digitalen Zwillings

 

Was bringen digitale Zwillinge im Supply-Chain-Design?

Die meisten Unternehmen planen ihre Lieferketten immer noch mit statischen Spreadsheets oder greifen auf Planungsansätze zurück, die auf starren Annahmen beruhen. Das mag früher gut funktioniert haben. Doch inzwischen zeigt sich, dass statische Modelle bei dynamischen Lieferketten, die sich in der realen Welt kontinuierlich verändern, zu kurz greifen. Einige Supply-Chain-Verantwortliche haben die Digital-Twin-Technologie bereits angenommen.

Digitale Zwillinge versetzten Unternehmen in die Lage, dynamische Tests durchzuführen und ihre Lieferketten neu auszurichten. Kurz, die Technologie kann eine transformative Rolle übernehmen. Mit einem digitalen Zwilling können Unternehmen ihr Supply-Chain-Design einem Härtetest unterziehen. Er ist daher ein wesentlicher Baustein für Lieferketten, die nicht nur Rückschlägen standhalten können, sondern sich auch schnell von Störungen wie gesperrten Transportrouten oder Schließungen von Vertriebszentren erholen.

Digitale Zwillinge werden genutzt, um die gesamte Lieferkette transparenter zu machen, Muster und Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen, Ineffizienzen zu beseitigen und aktuelle Abläufe zu optimieren. Sie sind wichtige Hebel für stabile, resiliente Lieferketten und helfen Unternehmen, schneller und anhand von Daten zu entscheiden, um bei einem Problem handlungsfähig zu bleiben (und nicht nur zu reagieren).

Erfahren Sie, wie sich mit digitalen Zwillingen dynamische und solide Supply-Chain-Modelle entwickeln lassen. 

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Wie kann ein digitaler Zwilling die Ausfallsicherheit der Supply Chain erhöhen?

Bis vor Kurzem konzentrierten sich die meisten Anstrengungen in der Logistikplanung auf optimale Szenarien. Grundlage bildeten dabei eine Reihe von Annahmen zu Stabilität und Rationalität und zur Verfügbarkeit des Warenangebots. Doch die Welt und damit die Gegebenheiten ändern sich ständig. Stürme und extreme Wetterlagen nehmen in Häufigkeit und Stärke zu. Diese Folgen der Klimakrise führen zu Ausfällen, Überschwemmungen und Bränden. Die geopolitische Lage ist instabiler geworden. Und die Corona-Pandemie ist wahrscheinlich nicht die letzte globale Gesundheitskrise, der wir uns stellen müssen. Daher ist es jetzt sogar noch wichtiger, dass sich Unternehmen bereitwillig einem dynamischen und kontinuierlichen Design Ihrer Supply Chains zuwenden.

Ein digitaler Zwilling hilft Ihnen dabei, Notfallpläne zu erstellen, Sicherheitsbestände zu ermitteln und alternative Transportmittel oder Logistikrouten zu finden. Er ist zentraler Baustein resilienter, stabiler Supply Chains. Oder anders gesagt: Ein digitaler Zwilling hilft, wichtige Fragen noch schneller zu beantworten. Und er ermöglicht es, mehrere Szenarien parallel durchzuspielen. So können Sie in verschiedenen Strategiebereichen auf unterschiedliche Fragestellungen gleichzeitig eingehen und herausfinden, was für das Unternehmen als Ganzes am besten ist.

Ein digitaler Zwilling verbessert die Funktionsweise Ihres bestehenden Systems, hilft Störungen vorzugreifen und unterstützt Sie bei der Entwicklung vorbeugender Strategien zur Krisenbewältigung.

Wie helfen digitale Zwillinge dabei, resiliente und stabile Supply Chains aufzubauen? 

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Wie können Sie mit einem digitalen Zwilling Schwachstellen überbrücken? (Video)

Dr. Madhav Durbha, VP Supply Chain Strategy bei Coupa, vergleicht den digitalen Zwilling oft mit einem Flugsimulator. In diesem Video (auf Englisch) erläutert er seinen Vergleich näher und erklärt, wie der Simulator Ihrem Unternehmen helfen kann, potenzielle Schwachstellen zu überwinden:

 

Was bringt ein digitaler Zwilling für Rentabilitäts-, Risiko- und Nachhaltigkeitsziele?

Natürlich wollen Unternehmen die Welt positiv beeinflussen, und tagtäglich erkennen immer mehr, wie wichtig ein Zwei- und Drei-Säulen-Modell ist. Sich sozial und ökologisch zu engagieren, ist sicherlich der richtige Weg. Doch auch Behörden und Verbraucher fordern Nachhaltigkeit stärker ein und setzen Unternehmen damit unter Druck.

Doch Unternehmen wollen und müssen auch profitabel wirtschaften. Wie also lässt sich hier das richtige Gleichgewicht herstellen?

Die Einsatzmöglichkeiten digitaler Zwillinge sind unbegrenzt. Die Technologie kann genutzt werden, um die Transportrouten zu optimieren, CO2-Emissionen zu senken oder die Auswirkungen verschiedener Rohstoffe und Lieferanten auf die CO2-Gesamtbilanz eines Unternehmens zu modellieren. Und nicht zu vergessen: Wenn Sie Ihre Supply Chain mithilfe eines digitalen Zwillings entwickeln und modellieren, können Sie potenzielle Risiken frühzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Angenommen, Sie haben sich zu bestimmten Nachhaltigkeitszielen verpflichtet, wissen aber nicht genau, wie sich bestimmte Veränderungen in Ihrer Supply Chain auf die Rentabilität, Effizienz und Geschäftskontinuität Ihres Unternehmens auswirken. Dann kann Ihnen ein digitaler Zwilling helfen, alle Szenarien in einem Modell abzubilden, um herauszufinden, wie Sie Ihre Ziele am besten erreichen.

Welche ESG-Risiken gibt es in der Lieferkette? Und wie können Sie ihnen begegnen? Dieser Bericht nimmt sich diesen Fragen an. 

Zum Bericht

 

Wie kann ein digitaler Zwilling bei Supply-Chain-Risiken helfen?

Mit einem digitalen Zwilling können Sie potenzielle Bruchstellen in Ihrer Supply Chain modellieren und sie einem Stresstest unterziehen. Und anschließend Maßnahmen ergreifen, die Ihre allgemeine Resilienz verbessern. Diese Art der Modellierung bietet aber noch weitere Vorteile:

  • Testen der Performance Ihrer Supply Chain nach einer Neuausrichtung und Anpassung, bevor Sie die Änderungen in die Praxis umsetzen
  • Erkennen und Quantifizieren von Risikoauswirkungen auf Ihr gesamtes Netzwerk
  • Auswählen der besten Maßnahmen gegen die identifizierten Risiken
  • Analysieren und Vergleichen der Ergebnisse vielfältiger Szenarien und eine einfache Auswertung
  • Ermitteln geeigneter Korrekturmaßnahmen nach einer Störung
  • Senken der Wiederherstellungskosten, indem Umsatzeinbußen, Investitionsausgaben und Betriebskosten auf ein Minimum reduziert werden

Wer sollte bei der Logistikplanung digitale Zwillinge nutzen?

Ein digitaler Zwilling bringt allen Unternehmen einen Nutzen, die ihre Supply-Chain- und Versorgungsnetzwerke optimieren wollen. Schon jetzt greifen viele Branchen bei der Planung ihrer Supply Chains auf diese Technik zurück, darunter die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, der Einzelhandel, Sanitär- und Heizungstechnik sowie Energie-, Software- und Technologieunternehmen.

Egal, aus welcher Sparte oder Branche Sie kommen: Wenn Sie das beste Ergebnis erzielen möchten, müssen Sie bei der Konzeption Ihres digitalen Zwillings wohlüberlegt vorgehen. Hier einige Punkte, an die Sie denken sollten:

  1. Umfassende Kenntnis Ihrer Supply Chain. Sie müssen Ihre Supply Chain in- und auswendig kennen. Identifizieren Sie Ihre bestehenden Prozesse und Waren. Und alle Lieferantenebenen. Erarbeiten Sie ein durchgängiges Modell: entweder vom gesamten Liefernetzwerk oder von einem bestimmten Produktionssegment.
  2. Datenquellen. Für die kontinuierliche Aktualisierung des Modells benötigen digitale Zwillinge Echtzeitdaten und nicht nur Archivdaten.
  3. Die richtigen Leute für den Job. Sie brauchen ein kompetentes Team – nicht nur, um den digitalen Zwilling einzurichten, sondern auch um die Modelle zu überwachen und auszuführen. Investieren Sie in ein Team, das Sie beim Entwickeln, Testen und Implementieren von Lösungen unterstützt. Damit ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Sie potenzielle Risiken finden, bevor sie sich zu echten Problemen entwickeln.
Lesen Sie, wie Sie eine digitale Supply Chain aufbauen. 

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Wie setzen andere Unternehmen diese Technologie bereits ein?

Microsoft

Für Microsoft sind Daten unverzichtbar, um schnell handeln und angemessen auf Störungen reagieren zu können. Cassie Wang und Jonathan Allen von Microsoft sprachen auf der Coupa Inspire über die Bedeutung von Daten und darüber, wie wichtig es ist, CO2-Emissionen als zentrale Kennzahl einzubinden. Eine hohe Datenqualität hilft ihnen, faktengestützte Entscheidungen zu treffen, um ihre CO2-Bilanz zu verbessern und dabei rentabel zu bleiben. So ließen sich zum Beispiel die Frachtkosten und CO2-Emissionen durch eine Umstellung der Transportpaletten deutlich reduzieren. Diese sind jetzt nicht mehr aus Holz, sondern aus alternativen Materialien. Moderne Technologien wie der digitale Zwilling halfen außerdem dabei, pandemiebedingte Störungen zu bewältigen und deren Folgen einzudämmen.

Erfahrungsbericht von Microsoft 

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Medizintechnikunternehmen

Dieses Unternehmen sah sich mit einem plötzlichen Anstieg der Nachfrage nach Produkten für Atemwegserkrankungen konfrontiert. Ebenso plötzlich sank der Bedarf an anderen von der Firma hergestellten Medizingeräten. Die Verantwortlichen mussten sich schnell umstellen, hatten allerdings keinen vollständigen Überblick über ihre Lieferkette. Stattdessen lieferten die bruchstückhaften und unvollständigen Daten nur ein unzureichendes Bild von den Folgen, die eine Produktionsumstellung für Fertigung, Transport und Lagerverwaltung bedeuten würde.

Als Lösung ließ das Unternehmen alle Daten in einem Modell – dem digitalen Zwilling – zusammenfließen, das einen Gesamtüberblick über die globale Lieferkette bot. Mit diesem digitalen Zwilling konnten alternative Szenarien in einer sich schnell verändernden Situation bewertet und somit die kundenbezogenen Kosten (Cost-to-Serve) optimiert werden.

Durch die so beschleunigte Projektabwicklung konnte das Unternehmen einen Wertzuwachs von schätzungsweise 35 % erzielen und Einsparungen in Millionenhöhe erwirtschaften.

Wie verbessert ein digitaler Zwilling die Geschäftsausgaben insgesamt?

Ein digitaler Zwilling ist also wesentlicher Bestandteil eines kontinuierlichen Supply-Chain-Designs. Nur eine fortwährende Weiterentwicklung der Lieferketten führt zu einer stabilen und resilienten Supply Chain. Anhand einer Szenario-Analyse kann beispielsweise untersucht werden, wie sich das Wegfallen eines Lieferanten in einer Region auf die anderen Geschäftsfelder des Unternehmens auswirkt. Mit der Einbindung eines digitalen Zwillings in das kontinuierliche Design erhalten Supply-Chain-Abteilung, Produktion und Finanzteam die Daten, die sie brauchen, um sich schnell auf Änderungen bei Nachfrage, Produktion und Lieferung einzustellen und durch richtige Entscheidungen die Gesamtziele zu optimieren. Mehr erfahren

Wie lässt sich das Design in die Praxis umsetzen?

Letztlich ist das Ziel eines digitalen Zwillings, Ihre bestehenden Lieferketten effizienter, effektiver, agiler und resilienter zu gestalten. Mit Supply Chain Design & Planning von Coupa wird Ihre Vision von der Supply Chain Wirklichkeit. Interessiert? Dann fordern Sie eine maßgeschneiderte Demo an.