Finanziell flexibel sein – das heißt, über die nötigen Mittel zu verfügen, um schnell handeln zu können. Für viele Unternehmen ist fehlende Transparenz über Finanzmittel gleichbedeutend mit Wettbewerbsnachteilen, verpassten Chancen und unnötigen Risiken.
Der Verlust an Kontrolle und Möglichkeiten kommt zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt. Denn viele Unternehmen sind dabei, den Krisenmodus hinter sich zu lassen. Hier kann ein fundiertes Liquiditätsmanagement einen Unterschied machen. Mit der richtigen Strategie steht zum richtigen Zeitpunkt der richtige Kapitalbetrag bereit. Und wenn das Liquiditätsmanagement auf einer fortschrittlichen Technologie aufbaut, können umfassende Echtzeit-Finanzdaten des gesamten Unternehmens als Input für schnellere, fundierte Geschäftsentscheidungen genutzt werden.
Was ist Liquiditätsmanagement und wie verbessert es das Geschäftsergebnis?
Liquiditätsmanagement ist, ganz einfach gesagt, eine Strategie, mit der Unternehmen liquide Mittel optimieren, maximieren und sichern können. Ein gutes Liquiditätsmanagement berücksichtigt nicht nur die allgemeine Finanzlage, sondern schafft volle Transparenz über Ausgaben, Cash, Verbindlichkeiten und Finanzressourcen. Damit Finanzteams zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen treffen können, müssen sie außerdem den Überblick behalten, und zwar über alle Transaktionen und Cashflows, alle für Finanzverbindlichkeiten relevanten Vorschriften und jede einzelne Lieferantenzahlung. Die besten Strategien für das Liquiditätsmanagement sind daher im Business Spend Management (BSM) eingebunden. So entsteht vom Treasury über die Finanz- und Kreditorenbuchhaltung bis hin zur Beschaffung ein reibungsloser Source-to-Settle-Prozess, der eine ganzheitliche, einheitliche Sicht auf alle Ausgaben- und Finanzressourcen bietet.
Je nachdem, wie gut entwickelt die Finanzabteilung ist, setzen Unternehmen beim Liquiditätsmanagement auf ganz unterschiedliche Strategien. In frühen Reifephasen dient das Liquiditätsmanagement oft dazu, Zugang zu sofort verfügbaren Barmitteln zu erhalten. Diese liquiden Mittel können dann unterschiedlich genutzt werden, zum Beispiel um Waren oder Dienstleistungen zu bezahlen, Verbindlichkeiten zu decken oder für kurzfristige Investitionen. Finanzverantwortliche prüfen aber auch die Bilanz und können Gelder, die in einem Bereich gebunden sind, auf einen wichtigeren zeitkritischen Bedarf wie das Tagesgeschäft umlenken.
Mit zunehmender Reife der Finanzabteilung geht das Liquiditätsmanagement über die reine Cash-Management-Strategie hinaus. Bei einer breiter angelegten Strategie wird die Liquidität beispielsweise dadurch maximiert und optimiert, dass versteckte Erträge aus Lieferketten erschlossen werden. Das geht nur mit vollständiger Finanztransparenz. In Zeiten wie heute muss das Supply-Chain-Management Cash-Möglichkeiten kontinuierlich beobachten. Für geplante und ungeplante Ereignisse wie einmalige Zahlungen, ein langsamerer Warenumschlag und saisonale Schwankungen oder nicht erreiche Umsatzziele, muss der Bedarf an Geldmitteln gemessen werden.
So steigert das Liquiditätsmanagement den Mehrwert von Lieferketten:
- Treasury und Beschaffung arbeiten zusammen, um für sämtliche Rechnungen günstigere Zahlungsbedingungen wie Skonti für frühzeitige Zahlungen zu vereinbaren.
- Das Treasury ermittelt die Zahlungsbedingungen aller Lieferanten und Rechnungen und stellt gemeinsam mit der Kreditorenbuchhaltung sicher, dass sich die Zahlungsfristen nach der Liquidität richten. So kann zum Beispiel so spät wie möglich bezahlt oder die Kreditorenlaufzeit maximiert werden, um die verfügbaren Barmittel zu erhöhen.
- Unternehmen können ein Programm für virtuelle Kreditkarten nutzen, um das Working Capital zu maximieren.
- Treasury, Beschaffung und Kreditorenbuchhaltung steigern gemeinsam die Anzahl der Lieferanten, die virtuelle Kreditkarten als Zahlungsmethode akzeptieren. Dadurch erhöht sich das Volumen an Kartentransaktionen und damit der Anteil kontrollierter Ausgaben, während gleichzeitig ein höherer Bank-Rabattbetrag gewährt wird.
- Die Finanzabteilungen setzen durch einen automatischen Zahlungsabgleich und multilaterales Netting zusätzliche Barmittel frei.
Uneingeschränkte Transparenz über Finanzdaten spielt auch bei der Liquiditätssicherung eine entscheidende Rolle. Cash-Prognosen und Szenarioanalysen im Rahmen von Liquiditätsmanagement-Strategien können sich auf Erkenntnisse stützen, die durch künstliche Intelligenz gewonnen wurden. Treasurer können so leichter Inhouse-Banken im Unternehmen einrichten, was höhere Kreditzinsen und das Wechselkursrisiko verringert.
Und auch mit Blick auf die Lieferketten spielt das Liquiditäts-Risikomanagement eine wichtige Rolle. Bedenkt man, wie stark sich die Probleme der COVID-19-Pandemie auf die Volatilität der Supply Chain ausgewirkt haben, wird klar, dass das Liquiditätsmanagement heute wichtiger ist denn je. Unternehmen, die ihre Liquidität im Griff haben, können Entscheidungen dann treffen, wenn sie nötig sind, vor allem, wenn Ungewissheit schnelles Handeln erfordert.
Was sind Liquiditätsrisiken?
Liquiditätsrisiken sind finanzielle Schwachstellen im Unternehmen. Ohne eine fundierte Herangehensweise an das Cashflow-Management und Liquiditätsrisikomanagement kann eine Liquiditätskrise fatale Folgen für das Geschäft haben. Hier einige der häufigsten Liquiditätsrisiken:
- Unzureichende Sicherung der Finanzierung: Die verspätete Tilgung von Schulden oder das Nichteinhalten von Klauseln eines Darlehensvertrags kann eine Absicherung zusätzlicher Finanzierungen deutlich erschweren. Unternehmen müssen gute Beziehungen zu Kreditgebern pflegen, Vermögenswerte mit Fälligkeitsprofilen für Finanzverbindlichkeiten abstimmen und über ein solides Management der Kapitalstruktur verfügen. Wird eine Finanzierung nicht bzw. nicht zu optimalen Zinskonditionen abgesichert, entsteht möglicherweise ein großes Liquiditätsrisiko.
- Ungeplante Investitionsausgaben: Kapitalintensive Unternehmen sind häufig stark fremdfinanziert und weisen ein klares Verhältnis zwischen festen und variablen Kosten auf. Ungeplante Investitionsausgaben, z. B. für die Anschaffung neuer Geräte, können hier bestehende Finanzengpässe noch verschärfen. Dadurch steigt dann das Liquiditätsrisiko.
- Schlechtes Cashflow-Management: Das Cashflow-Management zeigt Unternehmen mögliche Chancen oder Herausforderungen für die Liquidität auf. Geld gibt weiterhin den Ton an, ein positiver Cashflow ist daher ein Muss. Ohne einen gesunden, soliden und konsequenten Cashflow-Ansatz sind Sie als Unternehmen einem ständigen Liquiditätsrisiko ausgesetzt. Das erschwert die Sicherung von Darlehen, die Gewinnung von Investoren oder die langfristige Wirtschaftlichkeit.
- Profitkrise: Unternehmen, die mit einer Profitkrise kämpfen, müssen sich auf sinkende Gewinnspannen und einen Rückgang der Einnahmen gefasst machen. Und sie sind häufig gezwungen, auf Bargeldreserven zurückzugreifen. Auf kurze Sicht ist das durchaus sinnvoll, aber wer seine Reserven aufbraucht, könnte schnell vor einem Liquiditätsdilemma stehen.
- Fehlende Transparenz: 2020 wurden Volkswirtschaften und Unternehmen weltweit von einer ganzen Reihe von Problemen heimgesucht. Die Gesundheitskrise und der damit einhergehende Konjunkturabschwung hatte verheerende Folgen für Unternehmen aller Größen. Selbst Ende 2021 waren Prognosen in vielen Branchen aufgrund von instabilen Lieferketten und Arbeitskräftemangel weiterhin schwierig. Doch Unternehmen mit einem wirksamen Plan für Liquiditätsrisiken waren deutlich besser aufgestellt, um Unvorhergesehenes zu meistern und die Krisen zu überstehen.
Effektives Management von Liquiditätsrisiken
Sie möchten sichergehen, dass Ihr Plan für das Management Ihrer Liquiditätsrisiken solide ist? Folgende Faktoren sollten Sie auf jeden Fall berücksichtigen:
- Geeignete Richtlinien, Verfahren, Strategien und Grenzen, die für Ihren Ansatz eine klare Orientierung vorgeben
- Wirksame Unternehmensführung als Fundament für das Finanzmanagement
- Diversifizierter Mix aus Finanzierungsquellen und Einnahmeströmen
- Investitionsstrategie mit dem richtigen Anteil an hochliquiden börsengehandelten Wertpapieren
- Umfassender Plan zur Finanzierung von Krisen
- Interne Kontrollen zum Überwachen, Messen, Nachverfolgen und Berichterstatten
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„Die virtuelle Kreditkarte von BNP Paribas ist ein leistungsstarkes Zahlungsmittel. Sie ermöglicht Prozessverbesserungen, die Optimierung des Umlaufkapitals von Unternehmen und Lieferanten sowie Abstimmungs- und Integrationsprozesse in der Buchhaltung. Die Lösung ist agil und auf individuelle Beschaffungsrichtlinien sowie Zahlungsanforderungen zugeschnitten. […] Gemeinsam mit Coupa helfen wir Unternehmen, Finanzabläufe zu kontrollieren und transparent zu machen.“ — BNP Paribas über die Partnerschaft mit Coupa bei der Einführung der BNP Paribas Virtual Card
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