Netting und Intercompany-Abstimmung: ein umfassender Guide

Florian Kolb
Florian Kolb

As a Senior Treasury Consultant and Payments Specialist, Florian Kolb is in charge of a number of implementation and process consulting projects focusing on worldwide bank connectivity. He has great experience with SWIFT/H2H connections and complex global payments projects. Before joining BELLIN in June 2016, Florian worked as a consultant in accounting for an IT systems solutions provider. He studied at Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (Administration and Business Academy) in Freiburg, Germany, and is a Certified SWIFT Specialist.

Lesedauer: 13 mins
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Multinationale Konzerne und Unternehmen mit hohen Transaktionsvolumen wissen, wie schwierig es ist, ihre Finanzpositionen stets im Griff zu haben. Freigabeprozesse, Währungsmanagement und schlechte Prozesse bei der Verrechnung von Transaktionen sind Stolpersteine, mit denen sowohl die Buchhaltung als auch die Treasury-Abteilung täglich zu kämpfen haben. Aus Sicht der Buchhaltung ist ein zentrales System wichtig, in dem Rechnungen erfasst und Zahlungen überwacht werden können. Aus Sicht des Treasury ist es unerlässlich, eine Lösung zu besitzen, auf der es FX-, Zins- und Kreditrisiken bewerten und Liquidität effektiv planen kann. Für beide optimal: eine zentrale Netting-Lösung.

Die zentrale Lösung ist nicht nur für Unternehmen von Interesse, die ausschließlich mit internen Lieferanten zusammenarbeiten. Sie ist auch die beste Variante für Unternehmen, die mit Dritten bzw. mit einer Kombination aus internen und externen Lieferanten arbeiten. Eine zentrale Lösung ermöglicht es Buchhaltung und Treasury, effizient zusammen zu arbeiten. In diesem Guide gehen wir detailliert auf die praktischen Aspekte von Netting ein. Wir zeigen Ihnen, wer teilnimmt und welche Vorteile Sie haben. Zudem stellen wir Ihnen die intuitive Lösung von Coupa Treasury vor: Ihre Antwort auf sämtliche Herausforderungen in der Intercompany-Abstimmung.

Was ist Netting?

Netting oder Multilateral-Netting ist ein Prozess zum Rechnungsmanagement, bei dem die Intercompany-Belege bzw. -Rechnungen zweier Vertragspartner abgestimmt und verrechnet werden. Sie werden zusammengefasst zu einer Endzahlung bzw. einem Netto-Cashflow. Mit Blick auf die Finanzmärkte dient es grundsätzlich dazu, die Anzahl an Transaktionen zu minimieren, das Transaktionsvolumen zu reduzieren und die tatsächlichen Zahlungspflichten mehrerer Vertragspartner herauszuarbeiten.

Als ein global aufgestelltes Unternehmen betreiben wir selbst Netting. Wir beobachten und analysieren die Kernaufgaben des Treasury fortlaufend, um sie noch besser zu verstehen. Nur so können wir die passenden Produkte entwickeln, die auch bei Ihnen für maximale Effizienz sorgen. Das beginnt mit einem Blick auf die wichtigsten Grundlagen.

Allgemeine Formen des Netting

Bilaterales Netting

Dies ist der Prozess des Abgleichs von Rechnungen zwischen zwei Parteien und der Aufrechnung zu einer einzigen Position. So vermeiden Unternehmen, dass einzelne Rechnungen unzählige Transaktionen nach sich ziehen. Stattdessen gleichen die Unternehmen die Rechnungen ab und einigen sich auf einen Zahlungsstrom. Das dient der Minderung des Liquiditätsrisikos und des Kreditrisikos und verleiht Sicherheit: Forderungen und Verbindlichkeiten werden auf jeden Fall beglichen. Bilaterales Netting ist zudem eine effektive Maßnahme in Insolvenzfällen. Es sorgt dafür, dass die säumige Partei keine „Rosinenpickerei“ betreiben kann, indem sie sich nur die lukrativen Rechnungen heraussucht.

Multilaterales Netting

Multilaterales Netting ist der Prozess der Abstimmung von Rechnungen zwischen mehreren Parteien über eine Clearing-Stelle oder eine zentrale „Vermittlungsstelle“ (das Netting Center). Statt mehrerer Transaktionen werden Rechnungen oder Bestände zu einem Netto-Zahlungsstrom verrechnet. Angesichts teils hoher Differenzen zwischen Kauf und Verkauf bei Währungsgeschäften ist dies besonders dann produktiv, wenn es sich um internationale Zahlungen handelt. Diese Methode eröffnet global agierenden Unternehmen effiziente Betriebsabläufe, zentralisiert das Fremdwährungsrisiko und reduziert Cash in Transit. Dank moderner Cloud-Technologie ist eine zentrale Lösung hier die beste Umsetzung.

Netting Bild

 

„Cloud-Technologie hat den Weg für zentrale Lösungen geebnet. Das ermöglicht multinationalen Unternehmen auch, beim Thema Effizienz auf multilaterales Netting zu setzen.“

Teilnehmer

Vor der Einführung einer Netting-Lösung müssen Unternehmen zunächst die Frage beantworten, wie das System aufgebaut sein sollte, um ihre Anforderungen am besten zu erfüllen. Gleichzeitig sollte festgelegt werden, wer am Prozess beteiligt werden soll – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Konzerns.

Intercompany-Abstimmung und Netting

Ein Mutterkonzern und mehrere Tochterunternehmen sind in eine zentralisierte Netting-Lösung eingebunden. Daran sind verschiedene Stakeholder beteiligt: für gewöhnlich das Treasury, die Buchhaltung, die Personalabteilung bzw. die IT-Abteilung.

Buchhaltung und Treasury-Abteilung haben die Aufgabe, den gesamten Prozess zu gestalten, Freigabeprozesse auszuhandeln, das Rechnungsmanagement festzulegen und sich um laufende Aufgaben zu kümmern. Bei der technischen Implementierung ist die IT-Abteilung gefragt. Die Personalabteilung unterstützt bei der Festlegung von klaren Konsequenzen bei einer Nichteinhaltung der Prozesse.

Abstimmung mit Dritten

Auch Unternehmen, die nicht direkt zum Konzern gehören, können an einem Netting-System beteiligt werden. Hier gilt es auch einige Regeln zu beachten, um den Prozess effizient zu gestalten. Dazu zählt, dass alle teilnehmenden Unternehmen ausreichende Cashflows vorweisen, und diese Zahlungsströme auch relevant sind. Das Unternehmen, das nicht zum Konzern gehört, kann von dem System profitieren, wenn es von einem oder mehreren Konzerngesellschaften Waren erwirbt oder an diese vertreibt. Auch das nicht direkt zum Konzern gehörige Unternehmen kann Zahlungen zwischen mehreren Konzernunternehmen verrechnen – und sich damit ebenfalls die aufgezeigten Vorteile zunutze machen.

Die Grundlagen eines Netting-Zyklus

Bei den meisten Formen finden die selben allgemeinen Prozesse Anwendung. Ein Zyklus läuft folgendermaßen ab:

Einreichen von Daten
  • In einem ersten Schritt übermitteln die Teilnehmer Kopien der gewünschten Dokumente, Rechnungen und Zahlungsaufforderungen an das Netting Center. Anschließend werden diese Daten gespeichert und entweder am Ende des Zyklus oder laufend abgeglichen.
Abgleich der Daten
  • Auf der Grundlage zuvor festgelegter Parameter kann das Netting-System Rechnungen abgleichen, ablehnen oder näher untersuchen. Multilateral-Netting von Coupa Treasury bietet einen automatisierten Abstimmungsprozess für alle Ihre Rechnungen mit allen Gesellschaften. Das System gleicht Rechnungen automatisch ab und zeigt Abweichungen zwischen den Gesellschaften auf. Das Netting Center erstellt für jede Gesellschaft ein Statement.
Datenversand
  • Nachdem die Daten abgeglichen und die Rechnungen abgestimmt wurden, teilt das Netting Center jeder Gesellschaft einen Endsaldo mit. Dieser Endbetrag bzw. die finale Rechnung kann in einer beliebigen Währung ausgestellt werden, je nachdem, was kosteneffizient und praktisch ist. Der aktuelle Saldo kann jederzeit eingesehen werden.
Zyklus-Ende
  • Zuletzt tätigt das Netting Center die Zahlungen an die Gesellschaften mit positivem Saldo in ihrer Wunschwährung. Gesellschaften mit negativem Saldo tätigen ebenfalls eine einzige Netto-Zahlung.

Vorteile von Netting

Reduzierung von FX- und Liquiditätsrisiken

Mit Blick auf Devisen- bzw. FX-Risiken profitieren Gesellschaften enorm im Vertrieb. Unternehmen kaufen Produkte oft innerhalb ihres Konzerns ein und vertreiben sie dann in ihrem Markt. Dadurch setzen sie sich einem Fremdwährungsrisiko aus, da sie selbst eine Rechnung in der Ursprungswährung erhalten. Allerdings haben Tochtergesellschaften oft kein eigenes Team, das solche Risiken effektiv steuern kann.

Hier haben Unternehmen zwei Möglichkeiten: Entweder sie beißen in den sauren Apfel und nehmen das Fremdwährungsrisiko in Kauf. Oder sie führen Netting ein. Damit können nicht nur bestehende Rechnungsabläufe beibehalten werden, sondern auch Verluste aufgrund hoher Kurse beim externen Umtausch vermieden werden. Das FX-Risiko wird von den Tochtergesellschaften auf die Muttergesellschaft übertragen. Diese kann Devisenrisiken meist besser managen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Netting Center von Anfang an das gesamte FX-Risiko der Gruppe trägt. 

Indem der Zahlungsverkehr besser organisiert und externe Banken umgangen werden, reduzieren Unternehmen ihr Cash-in-Transit sowie ihr Liquiditätsrisiko. Zahlungen werden schnell und innerhalb des Unternehmens abgewickelt, wodurch weniger Bankgebühren anfallen und Transaktionskosten gesenkt werden. Zudem können Unternehmen durch den Einzug von Forderungen schneller auf Gelder zurückgreifen.

Erhöhte Transparenz

Netting wirkt sich außerdem positiv auf die Intercompany-Rechnungsstellung bzw. die Cashflow-Transparenz aus. Treasurer müssen ein ständig wachendes Auge auf Unternehmen haben, die regelmäßig Massenzahlungen durchführen, da das Liquiditätsrisiko steigt und sich Finanzierungsprobleme auftun könnten. Wenn es bei Massenzahlungen zu einem „Rückstau“ kommt bzw. diese in einen kurzen Zeitraum fallen, kann es bei den Zahlungsströmen vieler Gesellschaften zu Engpässen kommen. Ein System liefert ständig aktuelle Zahlen und die Funktionalität, um Cashflows im gesamten Unternehmen laufend zu überwachen, die Liquidität zu verbessern und für Effizienz zu sorgen. Das System ist in dreierlei Hinsicht eine enorme Arbeitserleichterung für das Treasury: bei der internen Finanzierung, der Cash-Transparenz sowie der Automatisierung von Rechnungsläufen.

Zusammenfassung der Vorteile

  • Reduzierte Gesamtzahl an Intercompany-Transaktionen und Beschränkung der Cashflow-Abwicklung auf eine Währung pro Gesellschaft
  • Stark reduzierte Arbeitsbelastung und vereinfachte Prozesse bei der Intercompany-Abstimmung
  • Anbindung von ERP- oder Buchhaltungssystemen bei Intercompany-Zahlungen und -Ausgleich
  • Beseitigung von Unsicherheiten bei Intercompany-Forderungen
  • Einblick in alle Intercompany-Rechnungen, die seit Langem ausstehen
  • Strukturiertes Rechnungsmanagement mit Lösungswegen bei Unstimmigkeiten bei noch nicht bezahlen Rechnungen direkt im System
  • Zentralisierung von Finanzierung und FX-Risiko an der Stelle, die hierfür am besten aufgestellt ist: dem zentralen Treasury
  • Überblick über alle Handelsströme innerhalb des Konzerns sowie den Verlauf von Geschäften

Formen von Netting

Im Folgenden wollen wir uns einige Beispiele anschauen:

Zahlungsverkehr-Netting

In diesem Szenario schließen zwei Unternehmen einen Kontokorrentvertrag ab bzw. treffen eine Verrechnungsabrede, z.B. im Rahmen eines Swaps. Dies kommt einer antizipierten Aufrechnung bzw. einem Staffelkontokorrent gleich. Unternehmen A hat gegenüber Unternehmen B eine Forderung von €200.000, während Unternehmen B gegenüber Unternehmen A eine Forderung in Höhe von €120.000 hat. Statt einfach den jeweiligen Betrag zu begleichen, sorgt ein Netting-System dafür, dass die Beträge aufgerechnet werden. Es bleibt eine einzelne Zahlung in Höhe der Differenz von €80.000 von Unternehmen B an Unternehmen A. Für die Abwicklung des Geschäftes werden weniger Transaktionen benötigt, und beide Unternehmen sind zufrieden.

Netting von Währungspositionen 

Unter Devisen- bzw. FX-Risiko versteht man das Risiko, das sich durch den Einfluss schwankender Wechselkurse auf die Ertragskraft oder den Wert von Aktiva und Passiva ergibt. Zu den verschiedenen Formen von FX-Risiken gehören Transaktionsrisiken, Rechnungslegungsrisiken sowie wirtschaftliche Risiken. Durch die Einführung eines Systems, das den Umgang mit FX-Risiken und Exposure abdeckt, versuchen Unternehmen, externe Einflussfaktoren auszuschalten, indem sie die Anzahl an Transaktionen und damit auch Devisengebühren reduzieren.

Ein Beispiel: Eine deutsche Gesellschaft mit einem Saldo in Höhe von $8 Mio. USD möchte diese Summe in Euro umwandeln. Statt dies über eine externe Bank abzuwickeln, bietet sich dem Unternehmen der Weg über das System. So wird ihnen auf Grundlage internationaler Kurse der Betrag in Euro gutgeschrieben.

Unstimmigkeiten bei Insolvenzfällen

Muss ein Unternehmen Insolvenz anmelden, haben alle anderen Unternehmen, die mit der insolventen Firma Handel betreiben, die Möglichkeit, die gegenseitigen Ansprüche zu saldieren. Der errechnete Saldo stellt den Gesamtbetrag dar, der von dem insolventen Unternehmen noch zu leisten ist bzw. diesem noch zusteht.

Rechnungen von Dritten 

Auch bei Rechnungen von Dritten kann ein Netting-System unterstützen. Im folgenden Beispiel kauft bzw. verkauft ein E-Commerce-Unternehmen mit mehreren internen Gesellschaften Produkte von und an Lieferanten. Statt dass die Unternehmen bzw. Gesellschaften potenziell Tausende an Rechnungen austauschen, kann eine einzige Rechnung ausgestellt werden, in der alle Beträge aufgerechnet sind: mit einer Lösung, an der auch Drittparteien beteiligt werden können. Die Gesellschaften erhalten Endabrechnungen, Währungsgeschäfte werden zentralisiert, und jedes Unternehmen erhält nur eine Rechnung.

Novationsnetting

Beim sog. Novationsnetting findet eine Schuldverrechnung statt. Es werden mehrere bestehende Kontrakte und die damit verbundenen Ansprüche in einen neuen Kontrakt in einem Zahlungsstrom zusammengeführt bzw. durch eine neue Forderung ersetzt. Das Ergebnis ist eine neue Saldo-Forderung bzw. ein neuer, rechtlich bindender Kontrakt mit neuen Vorgaben, in dem die Ansprüche aus den ursprünglichen Kontrakten verrechnet wurden. Bei einem neuen Schuldverhältnis aufgrund einer Novationsvereinbarung gelten die ursprünglichen Kontrakte als erfüllt und erlöschen. Novationsnetting wird häufig angewandt, wenn eine der beteiligten Parteien Schwierigkeiten mit bestehenden Vertragsvorgaben hat.

Close-Out-Netting (Liquidationsnetting)

Diese Variante wird häufig im Falle einer Insolvenz angewandt: Alle im Rahmen eines Aufrechnungsvertrages noch laufenden, d.h. schwebenden Geschäfte werden beendet. Es findet eine Glattstellung nach Vertragsbeendigung statt, und die verrechneten Beträge werden in eine einzige Summe überführt sowie die geschuldete Abschlusszahlung nach Saldierung und Verrechnung ermittelt. Diese Art des Netting reduziert vor allem das Vorleistungsrisiko.

Multilateral-Netting mit Coupa Treasury

Coupa Treasury bietet eine umfassende und integrierte Lösung. Benutzer erledigen sämtliche üblicherweise im Treasury anfallenden Aufgaben direkt über eine praktische Benutzeroberfläche. Das System beinhaltet interaktive Komponenten. Dazu zählen der Bereich zur Intercompany-Abstimmung, der Bereich zum systematischen Umgang mit Unstimmigkeiten sowie die Reporting-Möglichkeiten.

Die Hauptfunktion eines effektiven Treasury Management Systems ist es, das Treasury möglichst präzise und effizient zu machen. Das ermöglicht es Treasurern, sich mehr auf die Planung und Optimierung zu konzentrieren.

Verbindlichkeits- vs. forderungsgetriebenes Netting

Verbindlichkeiten

Unternehmen melden ihre Verbindlichkeiten an das Netting Center, wo sie abgeglichen werden.

Nachteile: Die zahlungspflichtige Gesellschaft hat wenig Anreize, ihre Rechnungen pünktlich einzureichen. Streitigkeiten sind an der Tagesordnung.

Forderungen

Unternehmen melden ihre Forderungen an das Netting Center, wo sie abgeglichen werden.

Nachteile: Die Entscheidungshoheit liegt bei der Partei, die die Rechnung ausgestellt hat. Diese achtet u.U. weniger auf die Genauigkeit der Beträge bzw. schert sich wenig darum, ob der Zahlungsempfänger auch zahlungsfähig ist. Rechnungen werden ständig und mühsam neu ausgestellt.

In beiden Fällen prallen unterschiedliche Motivationen aufeinander, was die Meldung von Daten angeht. Die Folge davon ist, dass bereits die erste Stufe des Zyklus von Ineffizienz geprägt ist.

Die goldene Mitte: Netting, das auf Übereinstimmung abzielt (Agreement-driven Netting)

Coupa Treasury ermöglicht es Unternehmen, Belege abzustimmen und zusammenzufassen sowie Unstimmigkeiten strukturiert beizulegen. Wir nennen diesen Ansatz „Agreement-driven Netting“: ein Ansatz, der auf Übereinstimmung abzielt. Dabei handelt es sich um den goldenen Mittelweg zwischen ausschließlich forderungs- und rein verbindlichkeitsgetriebenen Methoden.

Agreement-driven Netting über das Treasury Management System von Coupa Treasury bietet eine komplett automatisierte Belegabstimmung im Intercompany-Handel sowie einen einzigartigen Workflow zur Beilegung von Unstimmigkeiten zwischen verschiedenen Gesellschaften. Das Netting Center hat Einblick in abweichende Buchungen, und zuvor festgelegte Regeln geben dem Prozess einen klaren Ablauf. So werden alle Gesellschaften an dem Prozess beteiligt, Unstimmigkeiten auf ein Mindestmaß beschränkt und die Transparenz erhöht.

Virtuelles Netting

In manchen Ländern ist Netting nicht erlaubt. Für solche Fälle beinhaltet unser Modul eine virtuelle Netting-Funktion. Zwar können Tochtergesellschaften keine Zahlungen ausführen, es können aber die Salden zu Ansichtszwecken abgeglichen werden. Rechnungen und Belege werden ganz unabhängig vom Sitz eines Tochterunternehmens abgeglichen. Auch hier greifen die effizienten Workflows des Konflikt-Managements. Das positive Ergebnis ist Cashflow-Sicherheit und verbesserte Liquidität.

Ein Praxisbeispiel

Wie haben Sie sich das alles konkret vorzustellen? Nehmen wir ein Beispiel: ein multinationales Unternehmen mit über 50 internen Gesellschaften in 50 verschiedenen Ländern. Unser Musterunternehmen heißt Multasito, und seine Gesellschaften betreiben täglich konzerninternen Handel, indem sie intern Produkte kaufen und verkaufen. Im Schnitt kommt Multasito auf 100 separate Transaktionen, die sich auf die verschiedenen Gesellschaften verteilen. Traditionell ziehen 100 Transaktionen in verschiedenen Währungen, Zeitzonen und im Rahmen verschiedener Management-Strukturen heftige externe Bankgebühren und Kursgebühren sowie unzählige Unstimmigkeiten nach sich. Ein ganz anderes Szenario schafft Coupa Treasury: Das System bietet Multasito eine zentralisierte, cloud-basierte Lösung, die eine konzernweite „Wächterfunktion“ einnimmt.

Im Rahmen des Agreement-driven Netting laden die Tochtergesellschaften ihre Rechnungen im System hoch. Das System gleicht Forderungen und Verbindlichkeiten ab. Zudem gibt es genaue, im Vorfeld festgelegte Regeln bei Streitfällen. Das proaktive Grundprinzip dieser Konfliktregeln ist, dass ungeklärte Rechnungen an eine hierarchisch höher gestellte Ebene gemeldet werden. Dieses Prinzip hat eine natürliche disziplinierende Wirkung, da konzernweite Transparenz herrscht. Durch Transparenz sinkt die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass Mitarbeiter Zahlungen hinauszögern und den Prozess behindern. Daher bietet Coupa Treasury einen automatischen Konfliktmanagement-Prozess, bei dem Streitfälle, die nicht anders geklärt werden konnten, an eine höhere Ebene gemeldet werden.

Sowohl die Tochtergesellschaften als auch die Zentrale von Multasito genießen alle Vorteile von Netting: volle Transparenz, Reporting in Echtzeit, standardisierten Zahlungsverkehr und können zudem noch Devisen- und Bankgebühren vermeiden.


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